Die Balz von Zierschildkröten (Chrysemys picta) und Buchstaben-Schmuckschildkröten (Trachemys scripta) läuft ganz ähnlich ab, auf den Bildern sieht man ein Pärchen Zierschildkröten welches im Teich balzt. Dazu schwimmt das männliche Tier frontal auf das Weibchen zu und zittert mit seinen verlängerten Krallen am Kopf des Weibchens.
Bei Schmuckschildkröten aus der Gattung Pseudemys ist das Paarungsverhalten etwas anders, das Männchen schwimmt bei diesen Schmuckschildkröten über dem Weibchen, auch hier gibt es das typische Krallenzittern.
Höckerschildkröten (Graptemys-Arten) nicken zusätzlich während der Balz.
Die Balz der Tropischen Schmuckschildkröten ist nicht so ausgefallen geplant wie bei nordamerikanischen Schmuckschildkröten. Die Begründung ist einfach: in Nordamerika gibt es eine Vielzahl gestreifter Schmuckschildkröten, da muss man anders unterscheiden wer ein geeigneter Geschlechtspartner ist. In Mittelamerika kommen zwar im Verbreitungsgebiet der Schmuckschildkröten auch andere Schildkröten vor, aber keine ist gestreift. Da passieren nicht so leicht Fehler bei der Auswahl der Sexualpartner.
Wenn Schildkröten mit den Krallen zittern, so kann man anhand dessen keine Rückschlüsse auf das Geschlecht ziehen. Ich konnte Krallenzittern auch schon bei Weibchen beobachten, die dies gegenüber anderen Weibchen oder Männchen machten, in diesem Zusammenhang deute ich dieses Verhalten als Dominanzgeste. Auch beobachten konnte ich dieses Verhalten bei jungen Tieren, die Futter „anbalzten“ bevor sie es fraßen.
Das Krallenzittern kann nicht nur bedeuten, dass sich die Schildkröten paaren möchten, sondern auch „Verpiss dich“.
Dieses typische Krallenzittern gibt es nur bei Zier-, Schmuck- und Höckerschildkröten, bei Klapp- und Moschusschildkröten gibt es das nicht.